Gustave Flaubert wollte gerne einmal ein „Buch über das Nichts“ schreiben – dazu ist er wohl nicht mehr gekommen!?
Das Nichts – als Ungreifbares – taucht in der Literatur ständig auf und materialisiert sich lediglich in Buchstaben auf dem Papier. Seine größte Dichte erreichte es bei Nietzsche, Heidegger und Sartre.
Zwangsläufig stellt sich die Frage, warum sich nicht die Bildende Kunst mit dem NICHTS beschäftigen könnte? Ein Paradoxon, wird doch mit der Form des Buches – als reales Produkt – dem Nichts etwas Tatsächliches entgegengesetzt und dergestalt dem Immateriellen getrotzt.
Eine Strategie – verwandt mit der ewigen Sinnsuche, mit welcher der Mensch seiner Existenz Tiefgang verleihen will, sich letztlich aber mit den hinterlassenen Spuren bescheiden muss.
Gedanken zum NICHTS, von der Antike bis zur Gegenwart, sind jeweils einer zum Thema gestalteten Doppelseite vorangestellt.
So finden sich „Schwarze Löcher“, von Insekten zerfressene Baumblätter, aber auch Brandstellen und die japanische Stadt Hiroshima nach dem Bombenabwurf.
Der Betrachter kann auf diese Weise durch das Buch blättern und dem Nichts bei der Arbeit zusehen.
Unikat, 40 x 58cm (geschlossen), 2010