Platons Hörsaal,
Hörsaal des Optischen Museums Jena
2009

Hörsaal des Optischen Museums Jena, 2009


Jena mit seiner Universität kann ab 1800 als Zentrum der Philosophie, im Besonderen der Erkenntnistheorie, angesehen werden. Die Anwesenheit Fichtes, Schellings, Hegels und Schillers, zum Teil initiiert durch J. W. von Goethe, lockte auch Brentano, Voß, Hölderlin, Novalis und die Gebrüder Schlegel nach Jena. Beinahe logisch erscheint in diesem Lichte die Ansiedlung der optischen Werke Zeiss, welche den Fokus für den wohl wichtigsten Sinn, um unsere Realität zu überprüfen - den Sehsinn - lieferte.
Fortgesetzt und präzisiert wurde diese Tradition auf physiologischer Ebene durch den Naturwissenschaftler Ernst Haeckel, den glühendsten Darwinisten auf dem Kontinent, den Entdecker des EEG Hans Berger und den Psychiater Otto Binswanger.

Erkenntnis schmerzt. Erkenntnis ist nicht beiläufig zu haben, oftmals mit Angst und Schrecken verbunden. Schon Platons Gefangene in der Höhle ließen sich nur widerwillig von ihren Ketten befreien und ans Licht führen, ihre schmerzenden Augen hielten die Wirklichkeit für einen Traum. Zurückgekehrt in die Höhle wussten sie ihre von der Sonne hervorgerufene Blendung und die neu gesehenen Bilder in den grellsten Farben zu beschreiben. Die dunkle Höhle, gewärmt durch das Feuer und geschmückt durch die flackernden Schatten, galt es aufzugeben und sich dem frischen Wind der Welt zu überlassen.

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